Folge 12: Bo Kanda Lita Baehre und die Kunst aus Ablehnung, Kraft zu schöpfen
Schaut man sich die Leistungsentwicklung von Stabhochspringer Bo Banda Lita Baehre (TSV Bayer 04 Leverkusen) an, so scheint sein Weg zu nur eine Richtung zu kennen: bergauf! Doch leicht war dieser Weg nicht. Im Gespräch mit Alexandra Dersch erzählt der U23-Europameister von langen Tagen zwischen Schule und Training, von Lehrern, die ihn oft missverstanden und auch seinen anfänglichen Schwierigkeiten, von der älteren Konkurrenz akzeptiert zu werden. „Es war eine prägende Zeit“, sagt Bo Kanda Lita Baehre. In der er auch viel über sich gelernt hat.
„Wenn ich negative Energien spüre oder merke, eine andere Person gönnt mir etwas nicht, dann spornt mich das noch zusätzlich an. Dann will ich demjenigen zeigen, dass ich es kann. Ich hatte auch in der Schule damit zu kämpfen, dass etwa Lehrer ein falsches Bild von mir hatten. Das war nicht schön und ich war drauf und dran, die Schule früher zu beenden. Heute bin ich sehr froh, dass ich mich durchgebissen habe und mein Abitur gemacht habe. Für mich.“
Durchgangsstation sechs Meter
Neben seiner Familie war es auch Trainerin Christine Adams, die ihm den Rücken gestärkt hat. „Christine war schon immer die beste Trainerin in meinen Augen“, sagt er. Eben weil sie den Menschen als Ganzes sähe. „Wir sind einander sehr ähnlich, weil wir beide ruhige Personen sind, die konzentriert und zielstrebig arbeiten. Wir sind ein gutes Team.“
Ein Team, dass sich Schritt für Schritt an größere Höhen heranarbeitet. Ohne diese konkret zu verbalisieren. „Im Stabhochsprung beschäftigen sich viel zu viele Leute mit diesen sechs Metern. Ich bin der Meinung, dass die sechs Meter nicht mehr der Maßstab sind. Die Weltspitze ist inzwischen jenseits der sechs Meter unterwegs. Ich selber sehe sie daher auch nur als Durchgangsstation, nicht als Endstation. Man macht sich auch kirre, wenn man immer nur an Höhen denkt.“
Bo Kanda Lita Baehre spricht zudem über seinen Glauben, der ihm hilft, glücklich über das zu sein, was er bereits geschafft hat und der auch in Zeiten der Corona-Pandemie immer wieder sein Anker ist. Er verrät, dass es sein Wunsch ist, irgendwann eine Familie zu gründen, warum er vor dem Wettkampf oft Süßigkeiten isst und wie er zum Rassismus in der Leichtathletik steht.
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