Folge 17: Nadine Hildebrand, die Klassensprecherin der Athleten
Seit 2018 ist Nadine Hildebrand Athletensprecherin und fühlt sich weniger als Funktionärin, sondern viel mehr als „Klassensprecherin der Athleten“. Im Unterschied zu vielen anderen Verbänden hat sie im DLV viele Befugnisse und ist in ihrer Funktion direkt dem Präsidium zugeordnet. „Insgesamt bin ich für rund 500 Athletinnen und Athleten zuständig.“ Gerade in Corona-Zeiten ist ihr Rat und ihre Vermittlerrolle bei zahlreichen Anfragen zu Wettkämpfen, Training oder den Olympischen Spielen gefragt.
Auch wenn sie noch immer gerne an ihre aktive Zeit zurückdenkt, in der sie mehrere deutsche Meistertitel in der Freiluft und Halle über die Hürden gesammelt hat, arbeitet sie heute leidenschaftlich gern als Juristin. „Ich habe mich schon sehr früh für ein Jura-Studium entschieden“, sagt sie und verweist darauf, dass zu ihrer Zeit die Förderung für Sport und Studium noch nicht so ausgeprägt wie heute war. „Da musstest du schon einen Professor haben, der viel Verständnis für den Leistungssport hatte.“
Kämpft für die Athleten
Zur Leichtathletik gekommen ist sie über ihre ältere Schwester. „Alles, was die Schwester gemacht hat, wollte die Kleine natürlich auch machen“. Dass sie sich in der deutschen Hürdenelite durchgesetzt hat, lag daran, dass sie aufgrund ihrer kleinen Körpergröße eine besondere Technik beim Überqueren der Hürden verwendet hat, mit der sie letztlich große Erfolge feierte. Dank ihrer Psychologin und einem guten Umfeld kämpfte sie sich trotz vieler Verletzungen immer wieder zurück, ehe sie beim ISTAF 2018 in Berlin endgültig ihre aktive Karriere beendete.
Heute ist sie trotz ihres fordernden Berufes immer für die Anliegen der Athletinnen und Athleten da. Ob telefonisch, per Mail oder über Instagram. Nadine Hildebrand zeigt auch außerhalb des Stadions vollen Einsatz. „Die Spiele in Tokio werden sicher vergleichbar sein, mit anderen Spielen. Trotzdem ist es wichtig, dass sie stattfinden. Dass es jetzt auch ein Impfangebot gibt, ist gut, denn dies bedeutet für die Sportler mehr Sicherheit.“ Wenn sie sich einmal nicht um Leichtathletik oder Jura kümmert, geht sie gern spazieren, liest oder genießt die Zeit mit ihrer Katze. Für die User von leichtatheltik.de hat sie zwei Buchtipps: die Biografie des früheren US-Präsidenten Barack Obama oder den Spiegel-Bestseller: „Die kurze Geschichte der Menschheit“ von Yuval Noah Harari.
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