Folge 20: Daniel Jasinski und sein „Comeback stronger“
2016 – da war Daniel Jasinski (TV Wattenscheid) 26 Jahre alt und auf dem besten Weg, so richtig durchzustarten. In Rio stand er bei den Olympischen Spielen mit der Bronzemedaille um den Hals auf dem Podest. „Das hat unglaublich motiviert. Aber es lief nicht nach Plan, es kamen immer wieder Verletzungen und Probleme dazwischen“, sagt er im Gespräch mit Alexandra Dersch. Statt des Erfolgs und der größeren Weiten kamen immer neue Sorgen. Mal war es ein Schambeinödem, dann machte die Hüfte Probleme, dann sorgte ein Muskelbündelriss für Stillstand. „Es war echt eine Qual“, sagt Daniel Jasinski. „Diese Rückschläge, die kennt jeder Leistungssportler. Aber wenn man dann da drin steckt, dann zerrt das doch sehr an einem.“ Doch der Glaube an sein eigenes Talent, der Wille, sich wieder nach vorne zu kämpfen und die Gewissheit – das war noch nicht alles, das trieb ihn weiter an. „Ich wusste, ich kann das.“ Frühe Leistungssport-Prägung Und auch sein Trainer und Vater Miroslaw Jasinski gab den Glauben in seinen Sohn und Athleten nicht auf. „Ganz am Anfang unserer Zusammenarbeit haben wir festgelegt, wenn er irgendwann meint, dass es nicht mehr für die Weltspitze reicht, dann sagt er mir das.“ Und dieses Vertrauen ist es auch, was das Duo Jasinski so erfolgreich macht. Hinzu kommt: „Wir sind uns sehr ähnlich und Miro strahlt einfach eine Ruhe aus“, sagt Daniel Jasinski und erinnert sich exemplarisch an die Olympischen Spiele. „Vor dem Finale hatte ich nicht einen Wurf wirklich hinbekommen und da hatte ich schon so eine gewisse Verunsicherung. Doch Miro saß da auf der Tribüne und hat mir einfach nur gesagt: Heute ist dein Tag, du machst das.“ Zettel der Kinder im Koffer Daniel Jasinski spricht auch über seine Jugend, seine Anfänge als Diskuswerfer, als er, damals auch schon bei seinem Vater unter anderem gemeinsam mit dem zweimaligen WM-Dritten Michael Möllenbeck trainiert hat. Eine Phase, die ihn bis heute prägt. „Seine Würfe habe ich bis heute vor meinem inneren Auge“, sagt er und erinnert sich: „Wir sind als kleine Knirpse schon immer mit in die Trainingslager und haben da die Leute gesehen, die man sonst nur aus dem Fernsehen kannte. Das war schon inspirierend und schön.“ Heute ist Daniel Jasinski selber Vater von zwei Kindern. Im Podcast erzählt er, wie ihn das verändert hat, wie die Kinder sein Mittelpunkt wurden und wie sie ihm aber auch umgekehrt Kraft geben. „Bei jedem Wettkampf finde ich Zettelchen und Bilder von meinen Kindern und meiner Frau im Koffer versteckt, die nehme ich dann mit zum Wettkampf.“
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