Folge 2: Malaika Mihambo und das Innehalten inmitten von Umbrüchen
Malaika Mihambo (LG Kurpfalz) kennt die breite Öffentlichkeit als Weltklasse-Weitspringerin. Als Sieben-Meter-Springerin. Als Europameisterin. Als Weltmeisterin, die im entscheidenden Moment wie etwa dem WM-Finale 2019 in Doha (Katar) über ein beeindruckendes Nervenkostüm verfügte und nach zwei ungültigen Sprüngen auf überragende 7,30 Meter segelte.
In der neusten Folge des DLV-Podcasts #TrueAthletes-TrueTalk spricht Malaika Mihambo über ein Jahr voller Umbrüche und natürlich auch über das Thema, das gerade im Frühjahr die Leichtathletik beschäftigte: Ihr Trainerwechsel zu Carl Lewis, der dann aber aufgrund der Corona-Pandemie noch nicht umgesetzt werden konnte. Was waren ihre Gründe? Wie die Reaktionen? Und wie trainiert sie aktuell?
Malaikas Herzsprung
Sie lässt aber auch Einblicke zu in ihr privates Leben, das Leben neben dem Sport, in dem sie sich auch sozial engagiert. Seit dem 1. Juli gibt es ihren Verein „Malaikas Herzsprung“ – einen Verein, der es Kindern und deren Familien ermöglicht, Leichtathletik zu treiben. Der Verein übernimmt den Beitrag für ein Jahr. „So lernen die Kinder ein neues Umfeld kennen, in denen sie wachsen können. Sozial, aber auch natürlich motorisch“, sagt Malaika Mihambo. Die Förderung der Grundschulkinder liegt ihr auch deshalb am Herzen, weil es eine Parallele zu ihrer eigenen Biografie ist. „Ich habe selber auch mit acht Jahren in der Leichtathletik angefangen. Das ist ein wichtiges Alter, um Werte zu prägen, Fairplay, Toleranz. Das ist ein prägendes und inspirierendes Alter.“
Doch auch die Vereine hat die 26-Jährige bei ihrem Engagement im Blick. „Viele Vereine müssen um ihre Mitglieder kämpfen und wenn auf diesem Weg neue Mitglieder dazu kommen, dann unterstützen wir so auch die Vereine. Wir brauchen Talente, Sportbegeisterte und vor allem unseren Lieblingssport, die Leichtathletik.“
Persönliche Reflektion
Malaika Mihambo reflektiert in dieser Ausgabe des Podcasts auch über ihrer eigene Entwicklung. Sportlich. Aber auch menschlich und stellt sich der Frage, inwieweit sie der WM-Titel im vergangenen Jahr verändert hat. „Ich bin innerlich gewachsen, ja, aber ich definiere mich nicht darüber. Ich bin noch genauso bodenständig wie vor meinem WM-Sieg. Das bestimmt nicht meinen Selbstwert, oder wie ich mit anderen Menschen umgehe.“
Ihre Bodenhaftung holt sie sich auch immer wieder in ihren Reisen, die auch immer ein Stück weit Reisen auf dem Weg zu sich selber sind. „Besonders das Alleinereisen, daran wachse ich unheimlich. Mir hat das viel Lebenserfahrung und Selbstvertrauen gegeben, auch wenn andere gezweifelt haben. Diesen Mut zu haben, zu seinen eigenen Entscheidungen zu stehen – das ist wichtig.“
Es sind Einstellungen, die sie gerade bei jungen Menschen zum Vorbild machen. Eine Rolle, die Malaika Mihambo nicht weiter anstrengt. Denn: „Ich bin einfach ich, ich muss mich nicht verbiegen. Wenn ich dadurch Kindern positive Werte beibringen kann und Menschen bestärken, das ist eine positive Sache und fällt nicht schwer, wenn man mit Freude durchs Leben geht.“
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