Folge 4: Mohamed Mohumed und das Laufen als Familienangelegenheit
Mohamed Mohumed ist der Mann, der in diesem Jahr auf allen Strecken, über die er antrat, eine neue Bestleistung aufstellen konnte. Die Krönung: Der Deutsche Meistertitel über 5.000 Meter in Braunschweig. Mohamed Mohumed ist aber auch der Mann, der als 17-Jähriger allein ins Internat nach Dortmund zog und heilfroh froh war, als sein jüngerer Bruder Yassin ihm ein Jahr später folgte. Denn neben dem Sport ist Mohamed Mohumed vor allem eins: Familienmensch.
„Mein Bruder, das ist ein Stück Zuhause, das ich immer bei mir habe“, sagt der 21-Jährige. Denn: Der Weggang ins Internat, weg von seinen Eltern, seinen fünf Geschwistern, das war nicht einfach. „Ich bin schnell noch bodenständiger geworden“, sagt Mohamed Mohumed. Keiner, der an die Hausaufgaben erinnert, der kocht, der die Wäsche wäscht. „Das war schon eine Umstellung.“ Aber eine Umstellung, die ihn zu dem Läufer machte, der er ist.
Starker Familienverbund
Sein Ziel: „Ich will einfach der Beste der Welt werden. Ob ich das schaffe, das ist eine andere Frage, aber das ist mein Ziel. Damit gehe ich in jedes Training.“ Gemeinsam mit seinem Bruder Yassin, der in diesem Sommer Gold bei der U20-DM über 5.000 Meter holte.
Der Familienverbund – er macht ihn stark. Und so ist auch die Konkurrenz unter den Brüdern kein Thema, das sie entzweien soll. „Wenn Yassin irgendwann schneller ist als ich, dann würde ich mich unglaublich für ihn freuen.“ Es sei ein Geben und Nehmen unter den Brüdern, die inzwischen auch nicht mehr im Internat, sondern in einer gemeinsamen Wohnung im Dortmunder Süden leben.
Glauben an Gottes Plan
Mohamed Mohumed selber profitiere davon, dass Yassin ihn im Training unterstützen kann und Yassin umgekehrt auch von seiner Erfahrung. „Ich will nicht sagen, dass ich das Experiment bin. Aber natürlich kann ich Yassin Tipps geben, wie er mit Situationen umgeht, die ich selber schon durchstanden habe.“
Die zweite große Säule in seinem Leben ist die Religion. So geht er vor jedem Rennen kurz in sich – ein religiöser Moment für den jungen Athleten. „Der Sport ist voll von Druck, den man sich zum größten Teil selber macht. Aber zu wissen, es ist alles Gottes Plan, warum manche Dinge vielleicht doch nicht sofort funktionieren, das ist eine mentale Hilfe für mich.“
Welche Rolle er seiner Ernährung zuschreibt, wie hoch seine Umfänge in der Woche sind und warum der Fußball ihn irgendwann nicht mehr halten konnte, das alles hören Sie zudem in der neusten Ausgabe von #TrueAthletes – TrueTalk.
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