Episode 55: Joshua Abuaku über die Geduld und den Erfolg im Hochleistungssport
36 Jahre nach Harald Schmid ist es einem deutschen 400-Meter-Hürden-Läufer wieder gelungen, in ein WM-Finale zu kommen. Joshua Abuaku (Eintracht Frankfurt) rannte im Sommer in Budapest (Ungarn) auf Platz acht. Zuvor hatte er sich bereits den Titel bei der DM in Kassel gesichert und beendete die Saison beim ISTAF in Berlin mit einer neuen Bestleistung von 48,12 Sekunden. Eigentlich kann man vor dieser Leistung nur den Hut ziehen, aber Joshua Abuaku selbst hatte noch mehr gewollt: „Das Einzige, was mir in diesem Jahr gefehlt hat, war eine Bestzeit unter 48 Sekunden. Insgesamt haben wir jedoch gezeigt, dass Deutschland im Sprintbereich mithalten kann.“ Um Topzeiten zu erreichen, ist viel Geduld und Kampfgeist erforderlich. „Als ich nach Frankfurt gewechselt bin, hat mir Volker Beck gesagt, dass es ein langer Weg werden wird, bis ich ganz oben bin, und er hat Recht behalten“, sagte Joshua Abuaku, der weiß, dass er Volker Beck viel zu verdanken hat, denn er hat sein Potential erkannt.
Möglichst viel Zeit mit der Familie verbringen
Seit März 2023 ist Abuaku Vater einer Tochter, mit der er so viel Zeit wie möglich verbringt. „Ja, ich bin ein Familienmensch und hole mir durch meine Frau und meine Tochter jede Menge Motivation für meine Wettkämpfe.“ Begonnen hat alles mit der Teilnahme an den Bundesjugendspielen. „Ich war zwar nie der Überflieger, aber bei den Bundesjugendspielen war ich immer sehr ehrgeizig.“
Ursprünglich wollte er gern im Mehrkampf starten, nahm 2012 erstmals bei einer Jugend-DM teil, doch letztlich ist er bei den 400 Meter Hürden gelandet. Hier hat er sich „step by step“ verbessert und ist nun Deutschlands Nummer eins.
2024 warten Olympische Spiele und die EM in Rom
Im kommenden Jahr warten mit den Olympischen Spielen in Paris und den Europameisterschaften in Rom gleich zwei Höhepunkte auf ihn. „Es wäre ein Traum, wenn ich bei der EM eine Medaille hole und bei den Spielen das Finale erreiche.“ Vor allem der Rhythmus zwischen den Hürden muss bei den Hürdensprintern stimmen und daran hat Abuaku penibel zusammen mit seinem Trainer gefeilt. „Ich weiß, was ich machen muss und der jeweilige Rhythmus geht bei mir in Fleisch und Blut über.“ Die Vorbereitung auf die neue Saison hat für ihn schon wieder begonnen. Einen Start in der Halle plant der Frankfurter nicht, dafür wird er nach dem DLV-Trainingslager in Stellenbosch Ende November noch zweimal im kommenden Jahr nach Südafrika zurückkehren, um sich optimal auf die Olympiasaison vorzubereiten. „Ich traue mir zu, den deutschen Rekord von Harald Schmid zu knacken.“ Der liegt seit 1982 bei 47,48 Sekunden.
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